Gegenstand meines 1. Buches ist die Lösung der Zenonschen Paradoxien

20-7-2012

Zenon war ein hellenischer Philosoph. Er wurde etwa 488 v.u.Z. in Elea geboren. (Elea war eine Kolonie der Phokäer – im heutigen Unteritalien.) Er war der namhafteste Schüler von Parmenides.

Parmenides war ein bedeutender, hochgeschätzter Philosoph der hellenischen Antike. Er lehrte, dass der vom Menschen wahrgenommene Kosmos ein Trugschluss seiner Sinne sei. Er sprach von einer virtuellen Welt. Das, was wahrhaftig existiere, ist (entsprechend seiner Theorie) nur eine einzige statische (unbewegte) und folglich unveränderliche Existenz. Diese Theorie der generellen Unmöglichkeit der Bewegung betraf somit die Existenz schlechthin, da ohne Bewegung keine materielle Welt wie unsere möglich wäre. (Der Gegenstand der Zenonischen Paradoxien ist die Möglichkeit der Existenz der Bewegung in unserer Welt.)

Zenon – der im Übrigen nach Aristoteles die Dialektik erfand -, hatte die Lehre von Parmenides voll und ganz übernommen. Man liest gelegentlich, dass Zenons Beitrag zur Philosophie negativ war. Es handelt sich um die unkontrollierte Vervielfältigung der falschen oder böswilligen Behauptungen von Denkern aller Zeiten, die die bodenlose Tiefe seiner Paradoxien nicht begriffen. Kaum jemand begriff offenbar, (die anderen antiken Philosophen ebenso nicht – außer den Eleaten), dass die Parmenidische Philosophie – durch kristallklare logische Überlegungen – nicht nur die transzendentale Grenze erreichte sondern sie sogar überschritt. (Gemeint ist die Grenze, die die willkürlichen religiösen Konstrukte aller Zeiten durch ihre Mythen – chancenlos - zu überschreiten versuchen.) Was hätte also Zenon philosophisch mehr tun können, um dadurch ein eigenes philosophisches Werk zu schaffen und dadurch die Parmenidische Theorie zu übertreffen? Waren seine wunderbaren Paradoxien nicht eine einmalige Leistung? Zenon brachte es jedenfalls fertig, mit seinen Rätseln die schwer verständlichen abstrakten Gedanken von Parmenides zu einem verhältnismäßig leichten kunstvollen kurz gefassten Gedankenkonstrukt zu verwandeln. In seinen Paradoxien steckten die Schlüssel, ohne die möglicherweise das nüchterne logische Erfassen des Transzendentalen unmöglich wäre.

Der Weg, den die Gedanken von Xenophanes und Parmenides ebneten, führte sie zum Endziel der philosophischen Suche: Zur allerersten Ursache von allem. Man bedenke, dass das einzige Arbeitsinstrument, über das die Pioniere der Philosophie jener fernen Epoche verfügten, die Hacke des Denkens war. Wie sollten sie dann ahnen, über was für unvorstellbare Hilfsinstrumente die wissenschaftliche Kosmologie zweieinhalb tausend Jahre später verfügen würde? Und wer von ihnen hätte damals ahnen können, dass – wie die zukünftigen Kosmologen mit Hilfe dieser Instrument entdecken würden – die Ursache der Erscheinung unseres Kosmos lediglich ein »Knall« gewesen ist? Ich habe jedoch den Verdacht, dass die alten hellenischen Philosophen es für unglaublich halten würden, dass dabei die heutigen Kosmologen – die die Gleichungen der Allgemeinen Relativitätstheorie aus dem Handgelenk schütteln – nicht in der Lage sein würden, die einfache Frage »was denn damals überhaupt knallte« zu beantworten. Denn für sie gab es nur den Weg der Logik. Und diese Logik verlangte, dass ein Knall die Wirkung von einer Ursache und nicht die Ursache selbst sein kann. Ich bin überzeugt, dass die alten hellenischen Philosophen sich über die Denkweise der heutigen Wissenschaftlermaßlos wundern würden. Wenn man sogar in dieses Thema etwas tiefer dringen wollte, käme man zu merkwürdigen Fragen und Korrelationen wie etwa die folgenden:

a—-Lernen global in der Grundschule beim Religionsunterricht nicht Milliarden von Kindern, dass der wahrgenommene Kosmos vom jüdischen Gott Jahwe in sechs Tagen erschaffen wurde?

b—-Lernen jedoch später manche von diesen Kindern – beim Studium der Physik – nicht, dass derselbe Kosmos vor genau 13,7 Milliarden Jahren durch einen heftigen Knall entstand?

c—-Ist der gemeinsame Nenner dieser Zahlen nicht die Quantität?

d—-Stimmen in diesem Fall diese zwei zeitlichen Quantitäten überein?

e--Interessieren sich eigentlich die beiden Institutionen, in denen obiges vermeintliche Wissen gelehrt wird, überhaupt für die Wahrheit?

f—-Könnten womöglich beide, das Wahre lehren?

g—-Dürfte es nicht auch bei diesem Thema nur eine einzige Wahrheit geben?

h—-Könnte diese sogar nicht ganz anders aussehen, als man sich bei diesen Organisationen vorstellt?

i–.–Stützen sich die zwei obigen Denkrichtungen nicht einfach auf gewisse Indizien?

k—-Genügen die Indizien, die jede Organisation zu besitzen meint und die Art ihrer Erlangung, damit sie ihre Ansichten als die einzig richtigen anerkannt werden?

l—-Könnte es nicht möglich sein, dass beide Lehren falsch sind?

 

 


* Xenophnes von Kolophon – 570 bis 480 v.u.Z. – wurde in Kolophon geboren. Er gilt als der Gründer der Eleatischen Schule. Allerdings auch Parmenides gilt als deren Gründer – aber das ist nur ein unwichtiges Detail.

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