Zenon: Der Pfeil kann nicht das Ziel erreichen
20-7-2012
Alles, was der Leser auf dieser Webseite lesen wird, ergab sich bei meiner jahrelangen (seit Anfang 2005) zermürbenden Auseinandersetzung mit den Zenonschen Paradoxien. Dadurch entstanden meine zwei ersten Bücher. Es ergab sich sogar auch der Stoff, um mindestens noch drei Bände zu füllen. Zu diesem Ziel ist jedenfalls der… Pfeil meiner Wünsche unterwegs. Wird er aber dieses Ziel erreichen? Wie sollte ihm dies gelingen, wenn er doch nicht einmal seine Bewegung beginnen darf?
Dies ist eben das Paradoxe: Denn Zenon und die anderen Eleatischen Philosophen hielten es für sicher, dass keine Bewegung möglich ist. Sie waren zutiefst überzeugt, dass die Unmöglichkeit der Bewegung in unserer Welt durch Zenons Paradoxie der Dichotomie bewiesen wurde. [s. 3.1] In der tiefen Wirklichkeit befand sich nun Zenon auf der richtigen Route, aber seine Überlegungen führten nicht zu dem, was tatsächlich geschieht – wenn auch die Eleatischen Philosophen schon richtig erkannt hatten und lehrten, dass unser Kosmos trügerisch und sogar virtuell ist.
Sie erkannten nicht die bodenlose Tiefe des Bewegungsproblems. Und eben auf diesen Umstand ist die Erscheinung der ominösen Unvereinbarkeit und der nachfolgenden Paradoxie zurückzuführen. Lassen Sie uns doch einfach logisch fragen: Sollten die Eleaten mit der Bewegungsunmöglichkeit Recht haben, entstünde dann nicht eine Menge von Fragen? Ein einfaches Bewegungsbeispiel: «Wie konnten in diesem Fall meine zwei Bände entstehen»? Allein die Bewegungen meiner Finger während des Tippens in all diesen Jahren zusammenaddiert ergeben sicherlich viele Kilometer. (Vor 2.500 Jahren lief Diogenes in einem fort um seine Tonne – während Zenon über seine Paradoxien argumentierte – worüber sich die anwesenden Athener amüsierten.)
Und die… Moral von der Geschicht? Ideen und Hypothesen können sehr nützlich sein, wenn man sie richtig handhabt. In der tiefen Wahrheit taugen sie jedoch nichts, wenn derjenige, der sie aufstellt um darauf sein theoretisches Gebäude zu stützen, nicht in der Lage ist, sie durch unanfechtbare logische Argumente zu beweisen. »In der tiefen Wahrheit« bedeutet hier »In der absoluten Wahrheit«, während »unanfechtbare logische Argumente« bedeutet, dass diese Hypothesen zu keinen Paradoxien führen dürften, selbst wenn sie offenbar richtige und nützliche Ergebnisse liefern. Ich bringe hier das Beispiel der Relativitätstheorie, die immer noch niemand tatsächlich versteht, obschon ihre Gleichungen befriedigende und nützliche – aber immer approximative – Lösungen liefern. Es ist sogar verständlich, dass niemand sie versteht – selbst wenn man sie zu verstehen glaubt. Denn alle Axiome, auf denen sich diese Theorie stützt, sind falsch, obwohl sie vernünftig zu sein scheinen. Meine obigen Behauptungen werden im 2. Band durch eine ausführliche Argumentation bewiesen. Durch die gründliche Analyse dieser Theorie – aber vor allem durch die ausführliche Untersuchung und Dekodierung des… »goldenen« Newtonschen Eimers – ergibt sich eine unglaubliche Funktionsart unserer Welt. Aber da alle Ergebnisse mit allen anderen Funden logisch verflochten werden, bedeutet es, dass diese Ergebnisse die versteckte Wahrheit hinter den Phänomenen richtig wiedergibt. (Es ist interessant, dass – metaphorisch –Zenons Paradoxien während der letzten zweieinhalb Jahrtausenden eine unerschlossene Diamantenmine blieb, während Newtons Eimer in den letzten 300 Jahren eine verkannte Goldader gewesen ist. Und obschon beide von jedermann wahrnehmbar waren, konnte niemand erkennen, was in ihnen steckte: Beide geistige Minen liefern das kostbare… Baumaterial, um die Physik erdbebensicher mit der Metaphysik zu überbrücken.)
Erreicht nun der Zenonsche Pfeil das Ziel oder nicht? Die Antwort scheint unbegreiflich zu sein: »Obwohl er ankommt, hat er keine Chance anzukommen.« Diese Behauptung scheint zwar paradox zu sein, aber darin steckt trotzdem unerschütterliche Logik. (Der aufmerksame Leser wird in den Abschnitten 3.8 und 3.10 begreifen, weshalb in der tiefen Wahrheit die scheinbare Paradoxie nicht existiert.
Es besteht kein Zweifel, dass der Leser Schwierigkeiten haben wird, meiner Argumentationsweise zu folgen. Das ist zum Teil darauf zurückzuführen, dass in meiner Webseite nicht die vollständige (ausführliche) Lösung der Zenonischen Paradoxien zu lesen ist, sondern nur ihre verdichtete Kurzfassung. Der Leser hat folglich keinen Zugang zu den unzähligen bewiesenen Argumenten, die in meinem Buch aneinandergereiht zu finden sind. Dennoch ist der Beweis der Lösung der Zenonschen Paradoxien, der im hiesigen 3. Kapitel zu finden ist, im großen und ganzen ausreichend, um in deren Geheimnissen des… »Einen« zu dringen.
In meinen Büchern versuche ich jedenfalls dem Leser zu helfen, indem ich selbst die kleinsten Details der Probleme, die ich analysiere, erkläre. Und dies geschieht selbstverständlich immer nur durch logische Gedankenfolgen. Man darf sich weder auf Axiome noch auf Dogmen stützen, wenn man sich dem Unendlichen nähern will.